"Selbstmanagement-Therapie"
 
Die Wurzeln
Die "Selbstmanagement-Therapie" geht zurück auf Frederick H. Kanfer, einen Pionier der kognitiven Verhaltenstherapie, der sich besonders mit der Theorie und Praxis menschlicher Selbstregulation und Selbstkontrolle beschäftigt hat. In diesem Therapiekonzept wird das Prinzip der "Hilfe zur Selbsthilfe" konsequent unter Bezug auf empirisch fundierte Erkenntnisse der psychologischen Grundlagenforschung umgesetzt. Durch Vermittlung vieler Fähigkeiten (z.B. zur Problemlösung, Selbstbeobachtung, Zielsetzung, Selbststeuerung usw.) versuchen wir, Patienten in die Lage zu versetzen, in ihrem Leben selbst wieder besser zurecht zu kommen. Wenn Personen während unserer Therapie die dazu notwendigen Fertigkeiten gelernt haben, werden wir als Therapeuten nicht mehr gebraucht und können uns wieder verabschieden. 

 

Ziele

Oberstes Ziel der Selbstmanagement-Therapie ist die Stärkung der Autonomie und Selbstverantwortung unserer Klienten. Therapie ist ein Lernprozess, um die dafür erforderlichen Kompetenzen zu erwerben. Besser als viele Worte verdeutlicht ein altes chinesisches Sprichwort unser Vorgehen:

Gib einem Menschen einen Fisch, dann hat er zu essen für einen Tag.
Lehre ihn fischen, und er hat zu essen ein Leben lang.

 

 

 

 

Einführendes Lehrbuch für Psychologen und Ärzte
Seit 1991 liegt ein ausführliches deutschsprachiges Lehrbuch der Selbstmanagement-Therapie vor
(2.Aufl. 1996; 3.Aufl. 2000; 4.Aufl. 2006; 5.Aufl. 2012):

Kanfer, F. H., Reinecker, H. & Schmelzer, D.: Selbstmanagement-Therapie. Ein Lehrbuch für die klinische Praxis. Berlin: Springer.

Selbstmanagement-Therapie ist ein Lehrbuch für die Praxis, das sich als grundlegende Ausbildungsliteratur und als Nachschlagewerk für spezielle Themen und Fragestellungen bewährt hat.
 Das vorgestellte Konzept umfaßt Strategien und Prozesse, die generell für therapeutische Veränderungen von Bedeutung sind. Damit vermittelt dieses Standardwerk angehenden und praktizierenden Psychotherapeuten aller Schulrichtungen ein fundiertes Wissen über den Ansatz der Selbstmanagement-Therapie
(Verlagstext).

 

 

Der Selbstmanagement-Ansatz in der Beratung
Auch für den Sektor "Beratung" gibt es spezielle Adaptationen des Selbstmanagement-Modells:

als ONLINE-Version:
Schmelzer, D. (1999). „Hilfe zur Selbsthilfe“: Der Selbstmanagement-Ansatz als Rahmenkonzept für Beratung und Therapie. www.beratung-aktuell.de/selbstmanagement.pdf (ONLINE-Zeitschrift im Internet; Ausgabe 1-1999).
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Zusammenfassung (Zeitschrift): In diesem Artikel werden wichtige Aspekte des so genannten „Selbstmanagement“-Konzepts (Kanfer, Reinecker & Schmelzer 2000) präsentiert, das sich als übergeordnetes Rahmenmodell für Beratung und Therapie verstehen lässt. Nach einigen (1) Grundannahmen des Modells und deren Implikationen für die Praxis wird die (2) generelle Haltung des Beraters/Therapeuten beschrieben und anschließend für eine (3) enge Verbindung zur empirisch-wissenschaftlichen Grundlagenforschung plädiert. Als zentrales Kapitel folgt ein (4) siebenphasiges Prozessmodell zur Strukturierung des Beratungs-/Therapiegeschehens, bevor eine (5) Übersicht allgemeiner Selbstmanagement-Fertigkeiten den Beitrag beschließt.

als Druck-Version (Zeitschriftenartikel):
Schmelzer, D. (2000). Hilfe zur Selbsthilfe - Der Selbstmanagement-Ansatz als Rahmenkonzept für Beratung und Therapie. Beratung aktuell - Zeitschrift für Theorie und Praxis der Beratung, 1(4), 201-222.

 

Der Selbstmanagement-Ansatz in der Erziehungsberatung
Für die Organisation einer Erziehungsberatungsstelle (Psychologische Beratungsstelle für Eltern, Kinder & Jugendliche) nach dem Selbstmanagement-Konzept gibt es ebenfalls ein veröffentlichtes Modell:

Schmelzer, D. & Trips, M. (1996). Der Selbstmanagement-Ansatz als grundlegendes Arbeitsmodell einer Erziehungsberatungsstelle. In H. S. Reinecker & D. Schmelzer (Hrsg.), Verhaltenstherapie, Selbstregulation, Selbstmanagement (S.379-404). Göttingen: Hogrefe.  

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©  Dr. Dieter Schmelzer

 

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